Mir ist langweilig

Wetterbedingt, d.h. von morgens bis abends 21.00 Uhr blutsaugende, angriffslustige, nervende Bremsen, verbringen unsere Vier den Tag im Stall. Nur abends wenn es finster wird kommen sie für ein paar Stunden raus. Den Rest des Tages verschlafen sie im Stall. Da ist es für Angus eine prima Abwechslung, wenn ich zum Misten in die Box komme. Natürlich kommt er erst mal auf Tuchfühlung und holt sich seine Streicheleinheiten ab. Irgendwann will ich aber misten und so lernt er ausführlich die Bedeutung des Wortes „nein“ kennen. „Frauchens Haare nimmt man nicht ins Maul“, „die Hose ist auch nicht zum Anknabbern“, „Schuhe leckt man nicht ab“, „der Griff von der Schubkarre ist kein Knabberstängchen“, „auch der Stiel der Mistgabel ist kein Lutscher“. So oder ähnlich hört sich das dann an. Ein bisschen heftiger werde ich, wenn er anfängt, den Mist aus der Schubkarre wieder raus zu schieben, weil ja darunter vielleicht noch was besseres sein könnte oder er versucht in den Rand zu beißen und die Karre umzuschmeißen. Nach dem großen Anschiss ist er dann beleidigt, aber nur ganz kurz. Dann steht er wieder genau zwischen der Schubkarre und mir, schaut mich an mit dem Blick „mir ist ja soo langweilig, könnten wir nicht ein bisschen knuddeln?“ und alles fängt wieder von vorne an. Gott sei Dank habe ich Ferien, denn nach dieser Box geht es weiter bei Tom. Der ist aber viel genügsamer. Zwar holt er sich auch erst mal seine Streicheleinheiten ab, aber dann macht er meistens Platz und ich kann in Ruhe die Box misten (falls nicht der Nachbar rüberschaut und irgendwo knabbern will).

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