Die Spiele werden heftiger

Vor ein paar Tagen haben mir die zwei Jungs einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Da es in letzter Zeit viel regnete, war das Paddock sehr nass und die Pferde standen einige Tage in der Box. Die Jungs wurden langsam ungeduldig und so dachte ich, ich tue ihnen was Gutes und lasse sie raus, aber nur zu zweit, denn für alle Vier war es mir nach der Stehpause zu eng.Kaum draussen, fingen sie an, miteinander zu „spielen“.

Endlich wieder draussen

Anfangs sah das noch recht harmlos aus, ein bisschen zwicken, einige Runden rennen, soweit das auf dem kleinen Paddock möglich ist, und etwas buckeln.

Raufbolde unter sich

Doch dann wurde es immer heftiger und das Drama begann.

Direkt vor mir, sie standen sich recht eng gegenüber, sind beide gestiegen, senkrecht hoch. Angus verlor das Gleichgewicht und kippte hintenüber, direkt in die Zaunbänder Richtung Straße. Wir hatten alle drei unseren Schrecken weg. Tom rannte in die andere Ecke des Paddocks, Angus wurschtelte sich aus den Zaunbändern und ich hatte nur Angst, dass sie in ihrer Hektik auf die Straße rennen, denn es war ja nur noch das untere Band heil geblieben. Zum Glück war ich dabei und konnte schnell die Stalltür öffnen. Tom rannte sofort in seine Box, Angus hinterher. Angus wieder raus aus Toms Box hinaus auf`s Paddock. Er war super aufgeregt, hat sich aber doch nicht über das untere Band getraut und sich dann endlich auch für seine Box entschieden. All das haben beide ohne einen Kratzer überstanden, aber öfter brauche ich das wirklich nicht, vor allem, weil ich alleine war, Dieter war die ganze Woche geschäftlich unterwegs. Am nächsten Tag blieben die beiden in der Box. Dafür durften Happy und Caroline raus. Doch kaum waren die beiden draussen, fing Angus in seiner Box an zu toben. Er hat geschrien, hat ausgeschlagen, ist gestiegen, das volle Programm. Tom hat sich kurz mitreißen lassen, hat sich aber schnell wieder beruhigt. Dafür haben Happy und Caroline auf dem Paddock aufgedreht, das hat Angus noch mehr angestachelt. Mir blieb nichts anderes übrig, als die beiden wieder in den Stall zu lassen. Da war sofort Ruhe. Einen Tag später habe ich einen Teil des oberen Paddocks abgetrennt, damit der Auslauf etwas größer wird, auch auf die Gefahr hin, dass sie den Boden ruinieren. Jetzt konnten die Vier zusammen raus. Was soll ich sagen. Die Großen standen in der Mitte, die „Kleinen“ rannten kurz außenrum, stellten sich dann dazu und die Familienruhe war wieder hergestellt. Es kann alles so einfach sein. Trotzdem haben mir diese Vorfälle zu Denken gegeben. Wir müssen jetzt dringend anfangen, die Vier auseinander zu gewöhnen. Vor allem Angus muss lernen, sich anständig zu benehmen, wenn er alleine ist. Wir wissen ja nicht, wie lange das noch gut geht mit allen Vier zusammen.

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