Unser erster Sturz

Letzte Woche hatten Angus und ich unseren ersten gemeinsamen Sturz. Wir hatten beide ein Riesenglück, Angus hatte nicht mal einen Kratzer und außer einem riesigen Bluterguss vom Einschlag bin auch ich glimpflich davon gekommen.
Dabei fing alles recht harmonisch an. Beim Putzen und Satteln stand er ganz brav und auch beim Aufsteigen bewegte er sich keinen Zentimeter. So ritten wir völlig entspannt los.

Das Traktorungeheuer

Als wir am Grundstück des Nachbarn vorbei reiten wollten, stand dort sein großer Traktor und Angus bekam große Augen. Unser Nachbar Gerhard fragte mich noch, ob er ihn ausmachen sollte, aber im Standgas ist der Schlepper recht leise und ich dachte mir, Angus muss das ja auch lernen. So näherten wir uns langsam diesem Ungetüm, Schritt für Schritt. Ich war darauf gefasst, dass Angus vielleicht losrennen würde, aber was dann kam, damit habe ich nicht gerechnet.

Als wir neben dem Schlepper waren, fing Angus an zu buckeln. Er buckelte und buckelte die Teerstraße entlang, bis wir am Feuerwehrhaus waren. Dabei konnte ich mich noch ganz gut im Sattel halten, doch am Feuerwehrhaus wich Angus dann nach links aus und ich merkte sofort, dass ich jetzt fallen würde. Wie es genau passierte und was mit Angus war, kann ich nicht sagen. Doch als ich mich wieder aufgerappelt hatte, sah ich, dass Angus in dem kleinen Wassergraben lag. Ein Hinterbein lag hangaufwärts, die Vorderbeine waren gar nicht zu sehen, er lag fest.

Der Graben

Gerhard hatte das alles mit angesehen und kam sofort angerannt. Nachdem ich ihm versichert hatte, dass mir nichts fehlte, kümmerten wir uns um Angus. Er lag so ungünstig, dass er nicht mehr alleine hoch kam. Wir zogen und drückten, um ihn so hin zu legen, dass er wieder aufstehen konnte. Irgendwann lag er dann so, dass ich an den Sattelgurt ran kam und den Sattel abnehmen konnte. Nach ein paar weiteren Versuchen hat er es dann endlich geschafft, auf die Vorderbeine und aus dem Graben raus zu kommen. Da stand er dann, als ob nichts gewesen wäre. Ich führte ihn nach Hause und war heilfroh, dass wir bei dieser Aktion beide mit dem Schrecken davon gekommen waren.

Die Zukunft wird zeigen, ob und was Angus daraus gelernt hat. Hoffentlich weiß er jetzt, dass Buckeln auch für ihn kein gutes Ende nimmt und er es besser sein lässt.

 

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