Die ersten Übungen

Langsam wird es Zeit, dass die Jungs etwas tun. So hat Dieter vor kurzem begonnen, den Beiden eine Satteldecke aufzulegen. Er ging auf die Koppel, ohne Halfter und Strick.

Das erste Mal mit Satteldecke

Was soll ich sagen, bei Angus war es eigentlich kein Problem. Ich war mächtig stolz auf ihn!

Tom fand es nicht so toll. Er hat sich die Decke zwar mal angesehen, auf dem Rücken wollte er sie aber nicht haben. Erst eine Woche später, mit Halfter und Strick, ließ er sich auch dazu überreden.
Als nächstes hat Dieter auf der Koppel einen Longierzirkel abgesteckt und jeder drehte ein paar Runden in allen drei Gangarten. Ich muss sagen, sie haben sich gar nicht so schlecht angestellt. Leider haben wir nicht so viel Zeit, wie wir gerne möchten und so gibt es solche Trainingseinheiten nur ab und zu. Auf jeden Fall ist es schön, dass Angus und Tom so toll mitmachen, egal, was wir uns einfallen lassen.

Die Spiele werden heftiger

Vor ein paar Tagen haben mir die zwei Jungs einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Da es in letzter Zeit viel regnete, war das Paddock sehr nass und die Pferde standen einige Tage in der Box. Die Jungs wurden langsam ungeduldig und so dachte ich, ich tue ihnen was Gutes und lasse sie raus, aber nur zu zweit, denn für alle Vier war es mir nach der Stehpause zu eng.Kaum draussen, fingen sie an, miteinander zu „spielen“.

Endlich wieder draussen

Anfangs sah das noch recht harmlos aus, ein bisschen zwicken, einige Runden rennen, soweit das auf dem kleinen Paddock möglich ist, und etwas buckeln.

Raufbolde unter sich

Doch dann wurde es immer heftiger und das Drama begann.

Direkt vor mir, sie standen sich recht eng gegenüber, sind beide gestiegen, senkrecht hoch. Angus verlor das Gleichgewicht und kippte hintenüber, direkt in die Zaunbänder Richtung Straße. Wir hatten alle drei unseren Schrecken weg. Tom rannte in die andere Ecke des Paddocks, Angus wurschtelte sich aus den Zaunbändern und ich hatte nur Angst, dass sie in ihrer Hektik auf die Straße rennen, denn es war ja nur noch das untere Band heil geblieben. Zum Glück war ich dabei und konnte schnell die Stalltür öffnen. Tom rannte sofort in seine Box, Angus hinterher. Angus wieder raus aus Toms Box hinaus auf`s Paddock. Er war super aufgeregt, hat sich aber doch nicht über das untere Band getraut und sich dann endlich auch für seine Box entschieden. All das haben beide ohne einen Kratzer überstanden, aber öfter brauche ich das wirklich nicht, vor allem, weil ich alleine war, Dieter war die ganze Woche geschäftlich unterwegs. Am nächsten Tag blieben die beiden in der Box. Dafür durften Happy und Caroline raus. Doch kaum waren die beiden draussen, fing Angus in seiner Box an zu toben. Er hat geschrien, hat ausgeschlagen, ist gestiegen, das volle Programm. Tom hat sich kurz mitreißen lassen, hat sich aber schnell wieder beruhigt. Dafür haben Happy und Caroline auf dem Paddock aufgedreht, das hat Angus noch mehr angestachelt. Mir blieb nichts anderes übrig, als die beiden wieder in den Stall zu lassen. Da war sofort Ruhe. Einen Tag später habe ich einen Teil des oberen Paddocks abgetrennt, damit der Auslauf etwas größer wird, auch auf die Gefahr hin, dass sie den Boden ruinieren. Jetzt konnten die Vier zusammen raus. Was soll ich sagen. Die Großen standen in der Mitte, die „Kleinen“ rannten kurz außenrum, stellten sich dann dazu und die Familienruhe war wieder hergestellt. Es kann alles so einfach sein. Trotzdem haben mir diese Vorfälle zu Denken gegeben. Wir müssen jetzt dringend anfangen, die Vier auseinander zu gewöhnen. Vor allem Angus muss lernen, sich anständig zu benehmen, wenn er alleine ist. Wir wissen ja nicht, wie lange das noch gut geht mit allen Vier zusammen.

Kleine Jungs – Große Jungs

Mittlerweile sind unsere Jungs über drei Jahre alt und langsam sehen sie wie „richtige“ Pferde aus. Im Vergleich zu den Bildern wie sie 1 Jahr alt waren, haben sie ordentlich zugelegt.

Mit 1 und 3 Jahren

Bei Angus passen die Proportionen jetzt schon gut zusammen. Er ist mehr der feine, zartere Typ.

Mit 1 und 3 Jahren

Tom ist noch nicht ganz so weit, er hat viel mehr Masse wie Angus. Er ist ein bisschen größer und seine Knochen und der ganze Körperbau deuten darauf hin, dass er noch nicht ganz fertig ist. Er investiert alle Kraft in seine Größe und bis vor kurzem sah er aus, als ob die Knochen nur mit Haut überzogen sind, obwohl er am meisten frisst.

Vom Wesen her sind sie sehr unterschiedlich. Angus ist der Freche, Neugierige, aber auch ein großer Angsthase. Tom ist der Fels in der Brandung, er kennt keine Hektik und ihn kann (fast) nichts erschüttern. Wenn die Anderen schon rennen oder drängeln, dass sie zum Futter oder in den Stall kommen, geht er ganz gemütlich.
Beim Spielen und Toben schenken sich die Beiden aber nichts. Mal fängt der Eine an, mal der Andere. Sie rennen und „kämpfen“ miteinander, wie es sich für Jungs eben gehört. Danach sind sie dann wieder die besten Freunde.

Winterfreuden

Im Winter ist die Wiese normalerweise tabu für unsere Vier, weil der Boden oft nicht richtig gefroren ist und sie ganz schnell ziemlich viel umpflügen würden. Im Februar hat es dann mal gepasst, der Boden war hart und die Schneedecke darauf nicht zu dick und schön locker. Ideal um sich mal richtig durch zu strecken und sich aus zu toben.

Toben im Schnee macht Spaß

Da haben dann auch alle Vier ordentlich Gas geben, dass der Schnee nur so staubte.

Ich zwick dich!

Doch auch das Spielen und sich gegenseitig ärgern geht prima im tiefen Schnee.

Wir gehören zusammen

Nach einiger Zeit war dann wieder Ruhe und man sah das gewohnte Bild, alle Vier dicht beieinander.

Unsere Shire-Clydesdale-Familie

Mittlerweile ist es Herbst und wir haben mit unseren Vieren einen sehr entspannten Sommer hinter uns.

Auf der Wiese

Happy, Caroline und die Jungs sind zu einer richtigen Familie zusammen gewachsen. Auf der Wiese fressen sie Kopf an Kopf, verteilen sich aber auch, so dass man manchmal suchen muss, wo der ein oder andere gerade steckt.

Fellpflege

Auf der Koppel stehen sie oft ganz dicht zusammen, ohne jeden Streit. Fellpflege macht man mit dem, der gerade da steht. Harmonischer könnte es nicht sein.

Happy ist nach wie vor der unangefochtene Chef und die anderen drei akzeptieren das. Angus ist der einzige, der ab und zu mal versucht, Happy gegenüber frech zu werden. Ein strenger Blick und falls das nicht hilft, zwei Meter Verfolgung und der Versuch ist abgewehrt.

Spielstunde

Auch mit Caroline gibt es (bis jetzt) keine Probleme. Ein einziges Mal haben sich die Hormone von Angus gemeldet. Ich hatte Caroline nach dem Reiten auf die Koppel gestellt und anscheinend roch sie da recht gut. Angus wurde auf jeden Fall ein paar Zentimeter größer, die Stimme eine Oktave tiefer und auch sein bestes Stück zeigte sich in voller Länge. Natürlich wollte er auch aufspringen. Caroline war gar nicht begeistert und mit einem kurzen Kick vor Angus Brust war die Sache für sie erledigt. Was soll ich sagen, irgendwie musste sich Angus abreagieren. Da er bei Caroline keine Chance hatte, musste der arme Tom her halten. Der fand das zwar auch nicht so toll, fügte sich aber in sein Schicksal. Nach einer Viertelstunde war alles vorbei und die Vier standen wieder ruhig bei einander. Seit dem hat es keiner von den Beiden mehr versucht, Caroline in dieser Weise näher zu kommen.

Wir sind auf alle Fälle froh, dass wir uns dafür entschieden haben, die Jungs bei uns aufzuziehen. Happy und Caroline erziehen die beiden richtig gut und wir können jeden Tag miterleben, wie sie sich entwickeln. Obwohl beide völlig gleich aufwachsen, ist es doch sehr interessant zu beobachten, wie unterschiedlich sie sind. Das alles könnten wir nicht erleben, wenn sie auf einer Hengstkoppel wären.

Sie wachsen und wachsen und wachsen

Vor kurzem sind die drei auf mich zu gelaufen und ich musste feststellen, dass Caroline mittlerweile unsere Kleinste ist. Angus hat auf dem Bild zwar ein Bein vorne, aber wenn man die Beinlänge vergleicht, ist der Unterschied doch recht deutlich.

Caroline und Angus

Wir haben unsere „Kleinen“ dann gemessen und sind fast ein bisschen erschrocken. Ich dachte immer, dass sie im Winter und bei der Eiseskälte die wir bis vor kurzem noch hatten, ihre Energie für was anderes brauchen, aber da hab ich mich wohl getäuscht. Beide sind mittlerweile 1,73-1,74 m groß. Sie sind noch nicht mal 2 Jahre alt. Wo soll das bloß hinführen?

Tom
Angus
Angus

Frohe Weihnachten

Mit dem Schnee zu Weihnachten war es leider nichts. Es hat zwar ein paar Tage vorher etwas geschneit, aber bei den Temperaturen und Regen war alles gleich wieder weg. Für die Älteren war es zu wenig, um interessant zu sein, aber die zwei Kleinen haben doch mal ihre Nase rein gehalten. Gerade genug, um ein Foto zu schießen. Hier das Ergebnis, die anderen Schneenasen sind vom Vorjahr.

Kling Glöckchen ….

Heute haben wir den 4. Advent und pünktlich zur Weihnachtszeit zeigt sich bei Angus ein erstes „Glöckchen“. Ich dachte ja schon einmal vor einem halben Jahr, dass es so weit wäre, aber da war es nur ein leerer Platzhalter. Diesmal stimmt es wirklich! Bei Tom ist es noch nicht so weit, aber er ist ja auch 1 Monat jünger.
Ansonsten warte ich auf besseres Wetter. Ich wollte mit unserer Weihnachtspost gerne wieder aktuelle Winterbilder verschicken, aber wenn das mit dem Regen und Schneeregen so weiter geht, wird das heuer nichts.