November

Nun sind unsere Jungs schon ein ganzes Jahr bei uns und wie mehrfach berichtet, haben sie sich prima eingelebt. Sie sind ordentlich gewachsen, beide sind jetzt knapp 1,70m groß, und sie sind gesund, alle Kinderwehwehchen sind überstanden. Besser könnte es nicht sein.
Bis jetzt haben sie vor allem ihr Leben auf der Wiese und in ihrer kleinen Herde genießen dürfen. Happy passt gut auf sie auf und weist sie in ihre Schranken, wenn sie zu übermütig werden. Vor allem Angus versucht es immer wieder, von Happys Heuhaufen zu naschen. Aber da entwickelt unser sonst so fauler Happy ungeahnte Energien und Angus gibt Fersengeld.

Mal seh´n wo wir hin gehen

Kleine Führübungen haben wir auch gemacht. Tom ist da sehr kooperativ. Er lässt sich ohne Widerstand das Halfter auf der Koppel umlegen, schaut sich in Ruhe an, was man von ihm will und macht einfach mal mit.

Überhaupt ist Tom der Ruhepol in der Herde. Wenn die anderen schon längst rennen (weil man ruft oder wenn frisch gemähte Heuhaufen daliegen) trottet Tom gemütlichen Schrittes hinterher. Ihn bringt nichts aus der Ruhe. Vor kurzem flog ein Luftballon über die Koppel. Ich habe ihn aufgehoben und bin damit zu den Pferden. Tom hat ihn sich angesehen, ich habe ihn erst auf seiner Nase, dann den ganzen Körper und Bauch entlang rollen lassen, alles kein Problem. Ganz anders Angus. Wenn er auch sonst recht frech ist, ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zu dem Ballon war das Mindeste. Auch das Halfter anlegen auf der Koppel gefällt ihm nicht.

O weh, er hat mich entdeckt

Lieber mal davon laufen, vielleicht lässt er mich dann damit in Ruhe. Aber Dieter entwickelt bei so einem Verhalten ungeahnte Geduld und so klappt das inzwischen auch gut. Bei den Übungen selbst macht er super mit, das macht ihm richtig Spaß.

Flurschaden

Mittlerweile ist der August vorbei und es ist nicht viel passiert. Die Heuernte war ein kleines Roulettespiel. Einmal hat es uns rein geregnet, bei der letzten Ernte war zwar das Wetter gut, dafür war das Heu nicht mehr optimal, war ja schon Mitte August. Man nimmt heuer eben was man kriegen kann. Insgesamt wird es uns nicht ganz reichen, aber wir werden schon dafür sorgen, dass sie nicht hungern müssen.

Wiesenpflege

Unsere Vier interessiert das nicht. Nachdem die Bremsenplage seit der letzten Regenperiode stark abgenommen hat, sind sie wieder den ganzen Tag draußen und sorgen dafür, dass die Wiese jeden Tag gründlich gemäht wird.

Im Obstgarten

Angus und Tom helfen da kräftig mit. Sie fühlen sich sichtlich wohl in ihrer kleinen Herde und werden jeden Tag ein Stückchen mehr. Selbst der Nachbar hat mich schon darauf angesprochen, ob sich das so gehört, dass sie so lange Beine haben. Tja, bei seinen Schafen ist das eben ein bisschen anders.

Es war einmal ein Kirschbaum

Unsere Vier „pflegen“ auch den Obstgarten des Nachbarn. Letztes Jahr hat er ein paar junge Bäume gesetzt, unter anderem einen Kirschbaum. Happy und Caroline haben die Bäume nie interessiert, und so hat er sie nicht extra eingezäunt. Doch jetzt sind Angus und Tom da! Die Beiden untersuchen alles, natürlich mit dem Maul. Bis wir es gemerkt haben, war es schon zu spät. Die Blätter abgefressen, die frischen Triebe abgeknickt, der Kirschbaum ist nur noch ein Bild des Jammers. Wenn wir Glück haben, erholt er sich wieder, ansonsten haben wir nächstes Jahr einen Grund für ein kleines Grillfestchen zur Pflanzung eines neuen Baumes!

Mir ist langweilig

Wetterbedingt, d.h. von morgens bis abends 21.00 Uhr blutsaugende, angriffslustige, nervende Bremsen, verbringen unsere Vier den Tag im Stall. Nur abends wenn es finster wird kommen sie für ein paar Stunden raus. Den Rest des Tages verschlafen sie im Stall. Da ist es für Angus eine prima Abwechslung, wenn ich zum Misten in die Box komme. Natürlich kommt er erst mal auf Tuchfühlung und holt sich seine Streicheleinheiten ab. Irgendwann will ich aber misten und so lernt er ausführlich die Bedeutung des Wortes „nein“ kennen. „Frauchens Haare nimmt man nicht ins Maul“, „die Hose ist auch nicht zum Anknabbern“, „Schuhe leckt man nicht ab“, „der Griff von der Schubkarre ist kein Knabberstängchen“, „auch der Stiel der Mistgabel ist kein Lutscher“. So oder ähnlich hört sich das dann an. Ein bisschen heftiger werde ich, wenn er anfängt, den Mist aus der Schubkarre wieder raus zu schieben, weil ja darunter vielleicht noch was besseres sein könnte oder er versucht in den Rand zu beißen und die Karre umzuschmeißen. Nach dem großen Anschiss ist er dann beleidigt, aber nur ganz kurz. Dann steht er wieder genau zwischen der Schubkarre und mir, schaut mich an mit dem Blick „mir ist ja soo langweilig, könnten wir nicht ein bisschen knuddeln?“ und alles fängt wieder von vorne an. Gott sei Dank habe ich Ferien, denn nach dieser Box geht es weiter bei Tom. Der ist aber viel genügsamer. Zwar holt er sich auch erst mal seine Streicheleinheiten ab, aber dann macht er meistens Platz und ich kann in Ruhe die Box misten (falls nicht der Nachbar rüberschaut und irgendwo knabbern will).

Wer ist hier neugierig?

Die Tage und Wochen vergehen und unsere Jungs wachsen und gedeihen. Langsam werden ihre Spielchen ein wenig ausdauernder, vor allem aber sind sie unheimlich neugierig.

Was machst du da?
Heute hat Dieter innerhalb der Koppel etwas repariert. Es hat nicht lange gedauert und die zwei waren da.
Ist hier alles in Ordnung?
Natürlich hat dann auch der Chef nach dem Rechten sehen müssen.Wie man auf dem Bild sieht, sind sie ganz schön gewachsen. Wir sollten sie mal wieder messen.
Ob man mal knabbern darf?
Happy fand es bald nicht mehr interessant, aber die Kleinen mussten Dieter noch ein bisschen bedrängeln.

1. Geburtstag

Mittlerweile ist es Mai und unsere Buben haben ihren ersten Geburtstag hinter sich. Eine gute Gelegenheit, sie einmal zu vergleichen.

Wer kommt?

Beide sind jetzt etwas über 1,60 m und obwohl sie in ihren Bewegungen und Aktionen oft wie Zwillinge wirken, sind sie doch recht unterschiedlich im Körperbau.

Angus
Tom

 

Angus: Lange Beine, normale Gelenke, etwas längerer Körper, insgesamt schmal, normale Hufgröße. Die Mähne ist leicht wellig und dicht, der Schweif eher dünner.

Tom: Normale Beinlänge, kräftige Gelenke, kurzer, massiger Körper, etwas knochig, große Hufe. Die Mähne ist glatt und dünn, der Schweif kräftig.

Auch im Wesen sind sie verschieden. Angus ist immer neugierig und läuft einem hinterher. Kommen die Vier aus dem Stall, dreht er erst mal alleine eine gemütliche Runde auf der Koppel, um zu sehen, ob es was Neues gibt.Tom ist etwas schüchterner. Er sucht die Gesellschaft der Herde. Auch er ist anhänglich, aber im Schatten von Happy oder den anderen fühlt er sich am wohlsten.

Heute habe ich noch einen Unterschied entdeckt. Angus hat sein erstes Ei! (Er ist ja auch einen Monat älter als Tom.)

Wiesenstart 2011

Heute durften unsere 4 das erste Mal in diesem Jahr auf die Wiese. Für Happy und Caroline war klar, Kopf runter und rein was rein passt. Sie ahnten schon, dass das Ganze nicht lange dauert.

Probier mal, schmeckt lecker
Angus und Tom genossen es auf ihre Weise. Erst mal ein bisschen knabbern, dann haben sie gemerkt, wie toll man auf der Wiese rennen kann.
Ich bin schneller
Es ging rauf
Achtung, wir kommen!
und runter.
Teilweise haben sie ordentlich Gas gegeben, da war es manchmal gar nicht so leicht um die Kurve zu kommen oder zu bremsen. Auf jeden Fall haben sie sich mal richtig ausgetobt.

April, April

Mittlerweile ist es April und wie das Wetter mal sonnig, mal regnerisch, mal stürmisch ist, so geht es auch in unserer kleinen Shirefamilie zu.

Wer stört?
Meistens dösen unsere 4 gemeinsam in einer Ecke ihrer Koppel,
Hier war mal Gras
ab und zu gehen sie auch mal gemeinsam auf Streifzug und
Ich fang dich!
hin und wieder kommt es auch vor, dass die Kleinen das Spielen anfangen oder Fangen spielen.
Pediküre
Danach ist dann natürlich wieder Pause oder Körperpflege angesagt.

Kein Wasser!

Unsere Feuerwehr hat es endlich geschafft (nach etlichen Vorversuchen mit Vorschlaghammer und anderem schweren Gerät), den Hydranten vor unserem Haus außer Betrieb zu setzen. Abends gegen 22 Uhr haben sie dann geklingelt, um uns zu sagen, dass wir kein Wasser haben. Für uns war das nicht so tragisch, aber auch der Stall war trocken gelegt. Die zwei Großen haben jeder einen Eimer voll Wasser gesoffen (wir haben ja zum Glück einen Bach aus dem wir schöpfen können), aber die Jungs haben sich dabei ein bisschen dumm gestellt. So haben wir den Futtertrog mit Wasser aufgefüllt, damit sie in der Nacht versorgt waren. Wenn sie Durst haben, werden sie schon saufen.

Nächster Morgen. Die Futtertröge der Großen waren fast leer gesoffen, Angus hat vielleicht einen Schluck genommen, Tom etwas mehr. Da in den Trögen noch Wasser war, gab es das Kraftfutter aus dem Eimer. Da haben sich wieder einmal die unterschiedlichen Charaktere der Beiden gezeigt. Der Eine (Angus), ich habe Hunger, das schmeckt, macht satt, also rein damit. Der Andere (Tom), ein Genussesser. Erstmal vorsichtig probieren, ob man das aus dem Eimer fressen kann. Dann Bissen für Bissen sorgfältig durchkauen. Beinahe hätte ich mir einen Stuhl geholt. Danach ging es raus auf die Koppel. Dort haben wir ja unsere Weidepumpe, wo sich die Pferde das Wasser selbst aus dem Bach pumpen. Tom macht das schon recht gut. Angus wartet lieber, bis ein anderer gepumpt hat und säuft dann. Eben jeder auf seine Weise.

Lass mich auch mal

Hier sieht man die zwei bei ihrem ersten Versuch an der Tränke im Januar.

Glück gehabt!

Vorgestern war wieder schönstes Frühlingswetter und unsere vier waren gemeinsam auf der Koppel. Mittlerweile sind sie zu einer richtigen Herde zusammen gewachsen. Happy hat sich hingelegt und plötzlich lag auch Tom. Erst dachten wir, dass er eben müde ist, doch dann fiel uns auf, dass er sehr stark atmete. Aufstehen wollte er auch nicht mehr. Wir haben schnell gemerkt, dass da etwas nicht stimmt und haben den Tierarzt gerufen. Unser Verdacht hat sich bestätigt – Kolik. Tom bekam ein paar Spritzen und der Tierarzt verließ uns mit den Worten „Wenn wir Glück haben ist es eine Krampfkolik und es geht ihm bald wieder besser“. Wir hatten Glück, schon nach kurzer Zeit ging es ihm merklich besser und ich hatte alle Hände voll zu tun, dass sich der kleine Vielfraß nicht gleich wieder den Magen vollstopfte. Noch ein Tag Heudiät und alles war wieder in Ordnung. Der kleine Mann hatte uns einen gehörigen Schrecken eingejagt. Aber jetzt ist alles wieder gut und es ist eine Riesenfreude, den Vieren auf ihrer Koppel zuzusehen.

Der Frühling ist da!

Die Tage werden länger, die Sonne scheint, endlich!

Toms Gelenk geht es besser, jetzt müssen wir abwarten, Geduld haben und hoffen, dass es wieder ganz in Ordnung kommt. Mehr können wir leider nicht mehr tun.

Komm lass uns spielen

Auf jeden Fall haben es Tom und Angus sehr genossen, wie sie das erste Mal wieder zusammen laufen durften. Sie spielen und rennen und genießen das Frühlingswetter. Da könnte man stundenlang zuschauen (wenn es nicht so kalt wäre).